Verwirrende Kommunikation und ihre Folgen – der Double-Bind
Sicher hast du das auch schon einmal erlebt. Ein Mensch äußert dir gegenüber etwas, doch unterschwellig kommt etwas ganz anderes bei dir an und du bist wie blockiert, weil du nicht genau weißt, auf welche Botschaft du tatsächlich reagieren sollst.
Hier haben wir es ganz sicherlich mit einer doppelten Botschaft zu tun, die uns tatsächlich auch in doppelter Form bindet (Double Bind). Denn beide Aussagen, die verbale wie nonverbale, sind so widersprüchlich, dass wir nicht in Aktion treten können ohne Gefahr zu laufen, etwas falsch zu machen. Verbal hören wir also etwas anderes, als wir emotional wahrnehmen und über Mimik und Gestik in der Beobachtung mitbekommen.
Für gewöhnlich haben wir in Entscheidungssituationen die Wahlfreiheit unter verschiedenen Möglichkeiten einer Reaktion oder Handlung zu entscheiden. Diese Wahlfreiheit ist ein Ergebnis unserer Referenzerfahrungen. Als Erwachsener haben wir dann die Option uns zu fragen, was möchte denn eigentlich ich selbst und wie weit kann ich meinem gegenüber entsprechen, ohne mich gänzlich aufzugeben.
Befinden wir uns dagegen in einem Double Bind, haben wir keine Referenz in uns, auf die wir reagieren können. Durch diese konfuse und verwirrende Handlungsaufforderung unseres Gegenübers, die möglicherweise sogar völlig im Widerspruch zueinander steht, entsteht eine Blockade.
Besonders belastend ist es, wenn wir mit dem Sender der doppelten Botschaft in einer engen und emotionalen Bindung sind. Für gewöhnlich gibt es in diesen Beziehungen eine starke gegenseitige Abhängigkeit zum Beispiel zwischen Kind und Eltern oder Mann und Frau. Auch Mobbing läuft häufig unter dieser irreführenden Kommunikationsform ab.
Diese Situationen werden für gewöhnlich als sehr belastend erlebt und erzeugen auf der Verhaltensebene eine Kampfsituation, erzeugen Fluchtimpulse oder führen körperlich zu einer Erstarrung. Es entsteht ein gedanklicher Knoten, der in schlimmen Fällen wie eine Lähmung im Denken wirkt. Körperlich sind wir in einer Erstarrungshaltung und emotional in einem Zustand absoluter Verzweiflung.
Auf der Ebene wo diese doppelte Botschaft entstanden ist, kann sie nicht gelöst werden. Es macht hier keinen Sinn, auf der gleichen Ebene eine Lösung mit den Beteiligten aus zu diskutieren, sondern es muss eine andere Ebene betreten werden um aus dem paradoxen Feld heraus zu kommen
Körperliche Übungen der Zentrierung sind hier dienlich und das Herausarbeiten der positiven Absicht beider Seiten wichtig. Die positive Absicht kann dann möglicherweise auf einer höheren Ebene der Beziehung beider Personen verankert werden, wo sich beide wieder wohl und miteinander verbunden fühlen.
In meiner Coachingarbeit unterstütze ich Dich, die Nachwirkungen dieser verwirrenden Kommunikationsstrukturen zu erkennen und zu lösen.
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