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Ganz Frau sein ….und doch seinen Mann stehen!

Wie entsteht eine neue Zukunft?

Vor zwölf Jahren habe ich mich entschieden, in meine Selbstständigkeit zu gehen. Hinter mir lagen zu diesem Zeitpunkt knapp 19 Berufsjahre als Krankenkassen Betriebswirtin. Davon habe ich viele Jahre in der Führung gearbeitet. Von der Pike auf, über Außendienst,  Beratung im Innendienst, Projektleitung, Abteilungsleitung und ähnliche verantwortungsvolle Aufgaben habe ich eine Zeit in den achtziger und neunziger Jahren im Business erlebt, die mich sehr geprägt hat. Ich habe mich in einer männlichen Domäne durchgesetzt, war erfolgreich. Doch der Preis war mitunter hoch.

Ich erlebte mich zunehmend taff, emotionsreduziert, trug Anzüge und es war wichtig für mich, die Sprache des Business zu sprechen und klare Ansagen machen zu können.  In der Führung überwiegend Männer. Man musste sich durchsetzen können. Was zu kurz kam, war meine innere Frau.

Gefühlsbetonte Äußerungen und empathische Kommunikationsfähigkeit werden nunmal in einer bestimmten  Bewusstseinsebene noch als Zeichen geistiger Unreife angesehen. Das geistige Unreife erst recht bedeutet Gefühle zu verdrängen,  war mir damals nicht bewusst.  Ich spürte nur, dass es mir nicht gut damit ging. Doch wohin damit?  Schließlich hatte ich nur diesen Beruf gelernt und musste ja irgendwie weiterkommen. Der Beruf als Solcher hat mich auch sehr interessiert, der Umgang miteinander jedoch mitunter befremdend.

Meine Verzweiflung änderte sich schnell, als ich dann  durch eine Ausbildung zur internen Kommunikationstrainerin und später  in meiner NLP Ausbildung endlich meine Berufung gefunden habe. Und darüber hinaus noch die Bestätigung dafür, dass der richtige Umgang mit Emotionen wichtig ist, um den Ursprung eines Verhaltensmusters zu finden und es dort zu erlösen wo es entstanden ist. Die Idee und Leidenschaft Coach zu werden, war geboren.

Irgendwie fühlte ich mich nie wohl damit, meine Emotionen nicht zu zeigen. Allerdings hatte ich auch nirgends bis dato gelernt, was Projektion und innere Arbeit bedeuten.  Wie wichtig es außerdem noch ist, eine innere Klärung der Persönlichkeit anzustreben, um resilienter und selbstbestimmter zu werden, aber eben nicht unemotional.

Leider sind das bis heute noch keine Pflicht-Schulfächer und so können viele Erwachsene eigentlich mit ihren Emotionen nichts weiter anfangen, als diese zu unterdrücken oder auf andere zu projizieren. Das führt natürlich zu vielerlei Konflikten und wenn das nicht ausreicht, zu Krankheit oder Depression.

An manchen Tagen war es damals so, als würde ich und auch viele KollegenInnen eine Maske tragen, die -wie beim Poker die Sonnenbrille- die wahren Emotionen versteckt hält.

Ich stieg dann irgendwann aus, weil ich es als Belastung empfunden habe, nach Außen etwas zu verkörpern, was ich fachlich und durch jahrelange Lehrzeit zwar beherrschte und wo ich auch bestimmte Potenziale ausleben konnte, doch was mit meiner inneren Welt des Frau sein nichts mehr zu tun hatte. Und jeden Tag musste ich andere Menschen dazu anhalten, genauso in eine Rolle zu schlüpfen, die sie krank und unnahbar macht.

Es wird Zeit für ein Umdenken im Business und Menschen den effektiven und natürlichen Zugang und Umgang mit Emotionen zu zeigen, statt sie zu seelenentkernten Wesen zu machen. Dafür stehe ich heute mit meiner Arbeit.

Ich hatte tief im Inneren auch immer das Gefühl, dass das so nicht sein kann. Jeder wollte der Beste sein, Versagensängste wurden hinter der “immer lächelnden” Fassade mit nach Hause genommen, wodurch bei einigen Kollegen die Ehe vor eine Zerreißprobe gestellt wurde oder es tauchten körperliche  Symptome als Hilferuf auf.

Wie viel reifer und kraftvoller und erfolgreicher Menschen doch werden, wenn Sie sich aus ihrer Mitte heraus leben und zu sich stehen, wenn sie lernen wieder wahrhaftig zu sein, dass ist echte Größe.

So lehrreich und wertvoll die Zeit für mich gewesen ist, ich möchte diese auch nicht missen, so sehr war ich doch von meinem Frau sein abgeschnitten. Es hat eine Weile gedauert, die Emotionen, die Weiblichkeit und Weichheit wieder heraus zu lassen, mehr der Intuition zu folgen, sie mit dem Verstand sinnvoll zu verbinden und dazu zu stehen.

Emotionen sind nun einmal Energie in Bewegung. Wenn Emotionen nicht mehr gezeigt werden, führt das zwangsläufig zur Stagnation und Depression oder anderem Unwohlsein.

Heute weiß ich, dass sowohl der innere Mann als “Versorger” und die innere Frau als der Beziehungsprofi in uns gleichermaßen wichtig sind, um in Harmonie und  Ausgeglichenheit leben zu können.

Und ich habe gelernt, dass man das Frausein noch immer am Besten unter den Frauen lernt. In meinen diversen Weiterbildungen, insbesondere im Tantra, wo es auch um die Heilung und Lenkung sexueller Energien geht,  wurde mir das Potenzial der reinen Kraft von männlichen und weiblichen Energien erst richtig bewusst. Wir alle halten viel zu sehr diese vollkommen natürlichen Lebenskräfte unter einem Regelwerk von Verboten und Geboten  sowie unter vielen Verletzungen zurück.

Die unterschiedlichen Facetten der Weiblichkeit anzunehmen und zu würdigen, das ist die Aufgabe in der inneren Heilung der Frau. Allem voran zu stellen ist hier die  Klärung der Beziehung zur Mutter und zu den Frauen in der Familie.  Über Generationen übertragene Leidensmuster, lassen viele Frauen oft noch nicht frei sein.

Und Männer tun eigentlich gut daran, ebenso ihre innere Frau anzunehmen, was wiederum unweigerlich zur Klärung der Mutterbeziehung führt. Denn ihre gefühlsbetonte Seite findet sich auch im Spiegel im Außen. So wie ein Mann mit Frauen im Außen umgeht, behandelt er für gewöhnlich auch seine innere Frau, die emotionale Seite in ihm. Frauen im Außen müssen leider oft genug genauso unter einer ungeheilten Mutterbeziehung des Mannes leiden, wie Männer unter der ungeheilten Beziehung der Frau zu ihrem Vater. Durch fehlende Kenntnis begegnen sich beide in ihrer Verletzung und dies führt, wenn es nicht erkannt und gut begleitet wird, oft frühzeitig zu schmerzhaften Trennungen.

Fakt ist. In diesem Zeitalter geht es um die innere Ganzheit. Wir kommen also aus der Nummer nicht mehr raus. Zunehmend wird es wichtig, dass jeder Mensch aus seiner eigenen Energie leben kann.

Legen wir zu viele Energieanteile auf das Gegengeschlecht ab, machen wir uns auf eine ungesunde Weise abhängig. Dadurch wird es schwierig, Beziehungen in Freiheit und Liebe zu leben.

Die neue Gleichberechtigung bedeutet, dass Frauen sich nicht wie Männer verhalten müssen sondern, dass Frauen und Männer auf Augenhöhe miteinander in Beziehung treten und sich gegenseitig würdigen.

Thomas Hübel, spiritueller Lehrer der Neuzeit, sagt “Nichts ist egal!”  Wir  dürfen also lernen, welche Zeichen uns das Leben schenkt, damit wir uns entwickeln können.  Wir dürfen natürlich auch in den sinnlosen Projektionen verhaftet bleiben, dumm vor uns her schimpfen und Opfer sein.

Beide Wege, der Weg des Opfers und der Weg der Erkenntnis, sind mitunter anstrengend. Doch der Weg der Erkenntnis führt nachhaltig zu mehr Kraft und Lebensfreude.

Alles das will begleitet werden und braucht den Austausch unter Gleichgesinnten.

Ich freue mich, dir mit meiner Erfahrung, Empathie und meinen Angeboten auf  deinem Weg der Erkenntnis Unterstützung zu geben.

 

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