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Wo Licht ist, ist auch Schatten – gesundes Recycling von verdrängten Gefühlen

Wo Licht ist, ist auch Schatten - gesundes Recycling von verdrängten Gefühlen

Auf dem Weg der persönlichen Entwicklung bleibt es nicht aus, sich dem Thema der Schattenarbeit zuzuwenden und daher können wir nicht umhin, uns der Polarität unseres Daseins zu stellen. Es gibt Tag und Nacht, Sonne und Regen und eben immer auch gute und schlechte Seiten in uns allen.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - gesundes Recycling von verdrängten GefühlenNun werden Sie sagen, dass Ihnen das ja klar ist. Und dennoch. Zu einem erfolgreichen Entwicklungsprozess gehört auch der bewusste Umgang mit Schattenanteilen. Nun, was ist überhaupt der Schatten, wie erkenne ich ihn und was kann ich dann mit ihm anfangen?

Die gute Nachricht ist: Jeder hat Schattenanteile, jeder begegnet ihm im Laufe des Lebens mehrfach und wenn Sie es mit sich gut meinen, dann wandeln Sie diese durch bewussten Umgang und geeignete Methoden. Sie befreien nicht nur sich selbst dadurch und werden mehr und mehr zu einer authentischen und kongruent handelnden Person, sondern Sie verhelfen dadurch auch Anderen dazu, sich den dunklen Seiten der Seele liebevoller und offener zu stellen.

Der Nutzen: So wird z.B. aus einer Wut ein gesundes Durchsetzungsvermögen oder aus Scham und Neid eine wundervolle Fähigket, welche lange verdrängt wurde.

Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung, NLP – Two in One sowie Aufstellungsarbeit können Sie auf unterschiedliche Weise, alleine und in einer Gruppe Gleichgesinnter, aktiv untersützen, Schattenanteile zu erkennen und schliesslich für sich und Ihr persönliches Wachstum zu nutzen.

Was ist der Schatten?
Der Schatten umfasst die psychodynamisch abgespaltenen Anteile unseres Daseins. Es handelt sich also um Aspekte, die wir entweder an uns selbst nicht wahrhaben wollen weil sie zu negativ sind und wir Angst haben, nicht damit umgehen zu können oder …Wo Licht ist, ist auch Schatten - gesundes Recycling von verdrängten Gefühlen

…wir begegnen dem so genannten “goldenen” Schatten, der Fähigkeiten beinhaltet, die sehr positiv sind und wir ebenso nicht wissen, wie wir sie handhaben sollen.Wo Licht ist, ist auch Schatten - gesundes Recycling von verdrängten GefühlenIm Ursprung handelt es sich um einen Schutzmechanismus unserer Psyche. Wenn wir etwas erleben, dass wir -zumeist in der Kindheit- als unangenehm bis hin zu lebensbedrohlich in Körper, Geist oder Seele erfahren haben, so spalten wir die damit einhergehenden Gefühle und Eigenschaften ab.
Entweder weil wir in diesem Moment die Flut unserer Gefühle nicht ertragen können oder diese im Aussen nicht angemessen beantwortet werden. Wir bilden uns ein Urteil über uns selbst, welches oft Jahrzehnte lang wirksam bleibt, bis es durch ein “Schauspiel mit Statisten” im Aussen so deutlich wird, dass wir kaum noch anders können, als hinzuschauen.

Dabei ist besonders zu bedenken, dass wir als Kind für viele Ereignisse noch keine Handlungsalternativen oder Erklärungsmodelle zur Hand hatten. Und später, als Erwachsene mit mehr Lebenserfahrung, tauchen diese in den Schatten gerückten Anteile wieder auf und wollen gesehen und anerkannt -mehr noch- von ihren kindlichen Irrtümern befreit werden. Deshalb zeigen sie sich dort, wo sie am meisten weh tun. In unseren Beziehungen. Denn hier müssen wir früher oder später hinschauen oder ewig von vorne anfangen in dem wir den Spiegel im Aussen zerschlagen.

Zumeist haben wir es mit einem Schattenaspekt zu tun, wenn wir uns sehr über das Verhalten einer anderen Person aufregen, es uns wütend macht oder wir anderweitig extrem emotional auf diese Person reagieren. In diesen Fällen lohnt es sich hinzuschauen. Es kann sein, dass wir hier einen inneren abgespaltenen Konflikt auf eine Person/Situation im Aussen projizieren.

Manchmal bewundern wir auch andere Menschen und machen sie zu Idolen, weil sie Eigenschaften repräsentieren, die wir an uns nicht mehr sehen oder denen wir -aus verschiedensten Gründen- abgeschworen haben. Wurden wir z.B. von einer Lehrerin sehr für etwas gelobt, was wir gut konnten und die Klassenkameraden haben uns dafür ausgegrenzt und Streber genannt, so können auch goldene Schatten entstehen. Aus Scham und Angst, nicht mehr zu der jeweiligen Gruppe dazuzugehören, werden gute Eigenschaften oder Fähigkeiten plötzlich nicht mehr ausgelebt oder sogar verleugnet.

Leider begegnen wir häufig in engen partnerschaftlichen Beziehungen oder Freundschaften dem Schatten-Schauspiel, denn hier ist uns der “Spiegel” am Nächsten und am Wichtigsten. Wir können unsere Projektionsfläche nicht immer einfach nur zerschlagen bzw. verlassen, insbesondere dann nicht, wenn Liebe oder Wertschätzung im Spiel sind. Solange wir also innerlich diesen unerlösten Anteil haben, benötigen wir äussere “Statisten” auf der Bühne des Lebens, um ihn zu erkennen, dann zu erlösen und schliesslich zu integrieren.

Um so wichtiger ist also der bewusste Umgang mit diesen Elementen unseres Daseins, helfen sie uns doch ganz und damit wieder ein Stück mehr “heil” zu werden. Freundschaften und Partnerschaften sind damit dann schnell überfordert, wenn noch zu wenig Wissen und zu wenig Bewusstheit oder ein Mangel an echter Liebe vorherrschen. Aufklärung und Transparenz zu den Möglichkeiten des Wandels sind daher zeitgemäß. In einer zunehmend entwickelten Gesellschaft ist ein bewusster Umgang mit dem Schatten unausweichlich. Und damit ist jeder von uns gefordert.

Echte wertschätzende Kommunikation ist hier genauso geboten wie die innere Schau und in vielen Fällen auch die Unterstützung durch Aussenstehende, die sich mit geeigneten Methoden auskennen und keine persönlichen Karten im Spiel haben.

Recyceln Sie Ihre im Schatten gestapelten Gefühle und Fähigkeiten. Es lohnt sich und es kann zu einer liebgewonnen Gewohnheit werden wie der Kaffee am Morgen oder wie Duschen und Zähne putzen.

Zum Schluss noch ein Zitat von C. G. Jung, dem “Vater” der Schattenarbeit:
“Das Unbewusste ist kein dämonisches Ungeheuer, sondern ein moralisch, ästhetisch und intellektuell indifferentes Naturwesen, das nur dann wirklich gefährlich wird, wenn unsere bewusste Einstellung dazu hoffnungslos unrichtig ist. In dem Maße, wie wir verdrängen, steigt die Gefährlichkeit des Unbewussten.”

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